Land: Frankreich
Region(en): Burgund, Beaujolais, Rhône
Lagen: Savigny-lès-Beaune, Fleurie, Côte de Brouilly, Mâcon Blanc, Côtes du Rhône, Beaujolais Villages, ...
Gründung: 2011
Andrew Nielsen kann in seinem mittelalterlichen Gewölbekeller im Herzen Beaunes nicht aufrecht stehen. Der imposante Australier mit dem lauten mitreißenden Lachen sprengt auf mehr als eine Weise den Rahmen. Trotzdem scheint er sich hier sehr wohl zu fühlen und die geschichtsträchtigen Mauern zu schätzen. Alte Traditionen und die Erfahrung von Winzergenerationen vor ihm sind ihm wichtig, gerade weil es ihn aus down-under hierher verschlagen hat, nachdem er sich fünf Jahre lang in der alten und neuen Welt bei auf Pinot Noir und Chardonnay spezialisierten Weingütern das Handwerk erarbeitet hat.
Andrew und seine englische Frau Emma arbeiten mit Weinbauern, die ihre Reben mit besonderer Hingabe hegen und pflegen, um die bestmöglichen Trauben in jeder Lage zu produzieren. Sie sehen ihre Aufgabe dann darin, mit genau soviel Hingabe deren volles Potential auszuschöpfen und aus ihnen die bestmöglichen Weine zu machen.
Während der Erntezeit, wenn Trauben aus verschiedenen Lagen des Burgunds und des Beaujolais hierher gebracht werden, ist die Musik laut und das Bier kalt (auch hier bewahrheitet sich "it takes a lot of beer to make good wine"). Extrem lange Arbeitstage sind für das Team von Le Grappin kein Grund nicht zu versuchen, bei guter Laune zu bleiben und trotz der harten, minutiösen Arbeit, Spaß zu haben.
So laut und intensiv es zu dieser Zeit im Keller zugeht, so ruhig und nachdenklich erörtert Andrew seine Philosophie. "Wir wollen nicht die Ausländer sein, die hier antanzen und alles besser wissen". Stattdessen setzen sie auf Handarbeit und traditionelle Arbeitsweisen, die selbst viele Burgunder heutzutage hinter sich gelassen haben. Als stille Helden bezeichnet Andrew die weniger bekannten Lagen Burgunds, aus denen er gerne ganz besondere Parzellen aussucht. Er ist der Meinung, dass Top-Trauben aus diesen Lagen die gleiche Aufmerksamkeit wie prestigeträchtigere Namen verdienen und mit feinfühliger, präziser Kellerarbeit mindestens genauso gute Weine hervorbringen können, wie manche deutlich bekannteren Premiers oder Grands Crus Weinberge aus Massenproduktion. Auch außerhalb des Burgunds liebt er oft noch unterschätzte Regionen wie das Mâconnais, Beaujolais und die Rhône, in denen gerade heute wieder junge, revolutionäre Weinbauern zu finden sind, die das Land mit Herz und Seele bewirtschaften.
Das Ergebnis der gleichzeitig durchdachten und intuitiven Herangehensweise von Andrew und Emma sind elegante, feingliedrige, zurückgenommene Weine aus dem Burgund und erfrischende, lebendige vins de soif aus dem Mâconnais, Beaujolais und der Rhône.